Sonntag, 13. Juli 2008

die letzten Tagen in Australien

Seit Mittwoch, dem 9. Juli bin ich nun wieder zurück in der Schweiz. Ich kann es kaum glauben dass mein Austauschjahr nun so schnell zu Ende gegangen ist... Nun will ich aber noch meine letzten drei Wochen in Australien zusammenfassen und alles erzählen. Es wird ein langer, letzter Bericht...
Nun, als ich vom Capricorn Ramble nach Hause kam, hatte ich noch genau drei Wochen bis ich meine Heimreise antreten musste. Ich ging noch einige Tage in die Schule, und am letzten Schultag wurde ich dann vor allen Leuten am Morgen bei der Assembly von der Schulleitung verabschiedet und ich bekam die Schulfahne! Es war schon traurig, der Schule und Schulleitung Tschüss zu sagen, und erstaunlicherweise waren die alle irgendwie tatsächlich auch traurig, dass ich bald nach Hause gehen würde! Ja, von da an ging ich dann an viele Farewell Parties und andere Abschiede von meinen Austauschschüler Kollegen. Jedesmal war es so traurig, wenn ich wieder einer anderen Person Tschüss sagen musste.
An meinen letzten Wochenenden in Australien ging ich noch so richtig dick mit Kate, Ed und dem Rugby Team in den Ausgang. Am Wochenende nachdem ich vom Big Trip zurück kam, gingen Kate, Ed und ich nach Sydney in den Ausgang! Das war noch etwas, das ich noch machen wollte bevor ich nach Hause ging: In Sydney im Kings Cross in den Ausgang zu gehen. Das war ein Erlebnis! Wir buchten zwei Zimmer in einem Backpackers im Kings Cross wo wir dann übernachteten, aber nicht wirklich viel schliefen. In Sydney trafen wir noch zwei Freundinnen von Kate, mit welchen wir dann loszogen. Wir gingen zuerst nach Darling Harbour in eine Bar wo wir bis sicher etwa um 02.00 Uhr morgens hängen blieben! Dann nahmen wir ein Taxi und fuhren zurück zum Kings Cross, der grossen Ausgangsmeile und Rotlicht Viertel in Sydney. Gerade vis-à-vis von unserem Backpackers hatte es dann so einen Club wo wir den Rest der Nacht verbrachten. Schon nur durch den Kings Cross bei Nacht zu laufen, ist ein wahnsinniges Erlebnis! Was man dort alles sieht kann man kaum glauben. Auf jeden Fall ist es eine Nacht wert! Wir gingen dann erst um 08.00 Uhr morgens ins Bett und mussten dann um 10.00 Uhr schon wieder aus dem Backpackers auschecken, also hatten wir nicht wirklich viel Schlaf. Aber es war super und wir hatten sehr viel Spass und eine super Nacht!
Ja, ich verbrachte dann ziemlich viel Zeit mit Kate und auch Ed und war oft bei ihm zu Hause in Newcastle, was schön war. Am Dienstag, 1. Juli hatte ich dan für Rotary meine Abschlusspräsentation. Ich war ziemlich aufgeregt, denn ich wollte es gut machen und ich wollte, dass die Leute wissen, wie toll mein Jahr in Australien war. Drei von meinen vier Gastfamilien kamen auch, und das fand ich super. Ich hatte 20 Minuten zur Verfügung, aber ich glaube dass ich viel länger geredet habe. Es war sehr emotional und als ich dann von den vielen Freundschaften und Beziehungen und wunderbaren Erfahrungen mit den Leuten zu reden begann, musste ich plötzlich weinen. Es ging mir alles so nahe! Und auch ein paar Rotarier und meine Gastmütter mussten weinen. Es ging mir so nahe und ich war so aufgewühlt, das kann man sich gar nicht vorstellen... Zum Abschluss bekam ich von den Rotariern eine Australien- Flagge wo alle unterschrieben und ein dickes Buch über NSW (New South Wales, mein Staat) wo auch alle unterschrieben, und das schätzte ich wahnsinnig fest. Es war wunderbar. Ja, und dann begann meine letzte Woche in Australien. Und ich begriff es nicht wirklich, dass ich nun bald gehen werde. Erst als ich dann wirklich am Flughafen war, wurde mir klar, dass ich nun nach Hause gehen würde...
Am Donnerstag kochte ich dann für Kate und Jenni Älplermaccaronen mit Apfelmus! Sie mochten es sehr, was schön war. Und wir verbrachten so ziemlich den letzten gemeinsamen Abend zusammen, wo nur wir drei miteinander waren. Es war wirklich schön und ich merkte, dass ich all dies wahnsinnig fest vermissen würde. Am Freitag hatte ich dann meine Farewell Party, meine Abschlussparty im Kahibah Bowling Club. Weil Kate dort arbeitet, bekam ich den Function Room gratis! Das war natürlich super! Ich lud all meine Freunde, Familien und Rotarier ein und es kamen etwa 80 Leute! Das war soooo schön! Aber auch sehr emotional. Ich hatte eine Rede vor allen Leuten, um allen von Herzen für alles zu danken. Dies war mir sehr wichtig, denn die Leute und meine Freunde und Familien waren das Wichtigste meines ganzen Austauschjahres, das Beste, das mir passieren konnte, und ich wollte dass alle wussten, wie wichtig sie mir waren und wie sehr ich schätzte, dass ich alle kennenlernen konnte. An diesem Abend musste ich dann so vielen Leuten tschüss sagen und ich war so traurig! Ich weinte so viel, das kann man gar nicht glauben... Aber es war sehr schön, nocheinmal alle Leute zusammen zu sehen und nocheinmal mit allen zu reden und die Möglichkeit zu haben, mich zu verabschieden. Ich und meine Schulfreunde: Gruppenumarmungen mit mir in der Mitte....: Eddy und ich:Der Bowling Club machte um 24.00 Uhr zu, also mussten wir um etwa 23.30 Uhr den Club verlassen. Eigentlich wollte ich ja nach Hause gehen, aber ich liess mich dann (ohne grosse Probleme ;) ) überreden, mit den Rugby Jungs in die Stadt in den Ausgang zu gehen. Und das war eine sehr gute Entscheidung, denn wir hatten wahnsinnig viel Spass und es war wirklich super! Es war wieder eine lange Nacht und ich ging erst um 06:00 Uhr am Morgen wieder ins Bett! Ich bekam nicht viel Schlaf, denn um 10.00 Uhr holte mich Kate schon wieder ab um nach Tocal zu gehen. In Tocal fand nämlich wieder ein Rotary Wochenende statt, aber diesmal für die neuen Outbounds, die im Januar nächstes Jahr in den Austausch gehen werden. Wir gingen also dorthin um einerseits Werbung für unsere Länder zu machen und andererseits, um allen Rotariern des Rotary Youth Exchange Programs unseres Districts Auf Wiedersehen zu sagen. Die Austauschschüler, die noch nicht nach Hause gegangen waren, musste ich auch dort verabschieden, und darunter war auch Sarah aus Amerika... Meine beste Freundin meines Austauschjahres... Es war unglaublich traurig!! Da sie in Amerika wohnt, werde ich sie wahrscheinlich nicht so schnell wieder sehen... Für uns Europäer- Austauschschüler ist es viel einfacher als für die Amerikaner und Südamerikaner, einander wieder zu sehen, weil wir einfach so nahe beieinander wohnen... Ich war so traurig und wollte sie nicht verlassen... Kate und ich mussten dann zurück nach Newcastle eilen, denn dort wartete mein letztes Highlight meines Austausches vor mir: Der Wanderers Ball. Der Ball des Rugby Teams, wofür Kates Freund und Ed spielen. Ed nahm mich dorthin und ich freute mich wahnsinnig fest! Kate und Laura schenkten mir einen Coiffeurbesuch und wir gingen dann nach Tocal alle zusammen zum Coiffeur, um uns die Haare machen zu lassen. Es war wie in einem Traum! Dieser Salon war einfach top! Zuerst bekam ich etwa eine 20-Minütige Kopfmassage, und dann, als mir die Haare gemacht wurden, bekam ich eine Handmassage, bekam Champagner zu trinken und hatte meine Füsse in einem warmen Fussbad /Fuss spa!!!!! WOW!!!!!!!! Das war der Brüller :) Einfach super. Anschliessend gingen wir zurück zu Kates Freundes Haus, wo wir uns für den Ball parat machten. Ich hatte ein Kleid von Brodie ausgeliehen und ich fand es ganz schön. So gegen 18.00 Uhr wurden wir dann von unseren Jungs abgeholt und zum Ball gefahren!!! Der Ball fand im Newcastle Club statt, das ist ein alter Gentlemen's Club auf einem Hügel mitten in Newcastle! Und es war so richtig gediegen, also wirklich wunderschön! Wir bekamen die ganze Nacht gratis zu Trinken und zu Essen!! Nach dem Apéro gab es ein drei-Gang Menü im Saal, wo ich am Tisch Nr.1 , dem "First-Grade-Couples"- Tisch sass!!!! WOW!!! (Ed spielt in der 1. Liga) Das war super. Nach dem Abendessen gingen wir alle in einen anderen Saal, wo wir dann ganz lange tanzten und es einfach wahnsinnig gut hatten. Aaah was für eine Nacht! Ed und ich:Kate und ich: Laura, ich und Kate:Ich, Laura, Kate Lewis und Kate:Ich, Kate und mein Kollege Luke Sherwood:Anschliessend gingen wir mit etwa 30 anderen Leuten zurück zu Ed und Adam's Haus wo wir noch ganz lange weiter feierten, bis etwa 08.00 Uhr am Morgen! Ich ging dann um etwa 10.00 Uhr für etwa 4 Stunden schlafen. Ich war so richtig kaputt, ich hatte ja zwei ganz lange Nächte hinter mir! Dies war wirklich ein wunderschönes letztes Wochenende in Australien, es hätte wirklich nicht besser sein können! Ich genoss es wahnsinnig fest und ich bin so dankbar für alles, das ich noch in meinen letzten Tagen erleben durfte. Ich verbrachte dann den ganzen Sonntag dort und kam dann am Montag zurück nach Valentine, wo ich dann packen musste. Dies war mein letzter Tag in Australien... Alles war so komisch... Ich musste dann noch einmal ein Paket nach Hause schicken, denn ich hatte immer noch zu viel Gepäck. Am Montag Abend kamen dann noch ein paar Leute zu einem Abschluss BBQ vorbei und wir hatten einen gemütlichen Abend zusammen. Kate ging ja einen Tag nach meiner Abreise nach Peking an die Olympischen Spiele als Journalistin, und das war dann auch so wie ein Abschlussabendessen für sie. Ich war so traurig... Und dann kam meine letzte Nacht... Ich schlief nicht viel, ich konnte gar nicht richtig schlafen. Es war alles so komisch. Ja, und dann kam der letzte Morgen. Wir mussten um 09.00 Uhr bereits losfahren, um rechtzeitig in Sydney am Flughafen anzukommen. Ich checkte ein und hatte 3 Kilo Übergewicht in meinem Koffer, welches ich dann in meinen Rucksack packen musste. Mit ganz viel Mühe und Not konnte ich dann den Rucksack zum Glück doch noch schliessen. Wir hatten dann einen kleinen Lunch und ich hatte kaum mehr Zeit, mich von meinen Leuten zu verabschieden! Es kamen so viele Leute an den Flughafen, um mir Tschüss zu sagen! Ed war da, Kate und ihr Freund Adam, Jenni, Denise, Doreen (2. Gastmutter) und ihre Schwester Marilyn, Nanny Joy, und dann meine Austauschschülerfreunde Juan, Gabriel, Gabriela, Veera und Vera... Aaah es war so traurig. Dann kam der Moment, wo ich mich lösen musste und durch das Gate gehen musste. Es zerbrach mir das Herz, loszulassen und zu gehen. Ich war soooo zerstört und traurig. Zum Glück flog ich nicht alleine, ich war zusammen mit Philippo und Andrea (meinen zwei schweizer Freunden, die ich durch Rotary kennengelernt habe), was sehr gut war. Es tat wahnsinnig gut, mit ihnen zu reden und das Ganze ein bisschen zu verarbeiten. Wir flogen für 8h nach Kuala Lumpur, dort hatten wir 3h Aufenthalt und dann flogen wir weiter nach Frankfurt, was 11.5h dauerte. Zum Glück hatte ich auf dem zweiten Flug zwei freie Sitze neben mir, so konnte ich mich ein bisschen ausbreiten und konnte dann auch etwa 6h schlafen. In Frankfurt angekommen mussten wir dann nocheinmal einchecken und schliesslich zurück nach Zürich fliegen. Das war so eine lange Reise; 28h!!!! Ich war dann ganz aufgeregt, meine Familie wieder zu sehen!!! Es ist gut, dass die Reise lange dauerte, denn so konnte ich mich mental auf alles vorbereiten, mich von Australien lösen und mich auf die Schweiz freuen. Als wir dann in Zürich ankamen, kam mein Gepäck nicht an und ich musste eine Anzeige für mein verlorenes Gepäckstück aufgeben. Aber irgendwie kümmerte es mich gar nicht gross, denn ich wollte einfach meine Familie wieder sehen und umarmen! Ich wurde von ihnen und einem Willkommensschild empfangen!!! Es war so schön, sie wieder zu sehen und sie zu drücken!! Sooo schön!! Vor Allem war es auch schön, Benj wieder zu sehen, denn ihn hatte ich ja wirklich ein ganzes Jahr lang nicht gesehen. Überraschenderweise kam dann auch noch Meli an den Flughafen, um mich abzuholen. Als ich dann zu Hause ankam, wartete ein ganz verändertes Haus auf mich!! Und überall waren kleine Willkommens-Gestaltungen von Mami, was wahnsinnig schön war! Aaah und dann konnte ich auch gleich Bänzli (die Katze) wieder sehen und drücken! aaah... Am nächsten Tag kam dann auch mein verlorenes Gepäck wieder an und ich konnte mich vollständig in meinem neuen Reich im Keller einrichten. Ja, nun ist alles immer noch sehr komisch und es ist ziemlich hart für mich, mich einzuleben. Gestern Abend hatten wir ein BBQ mit einigen Freunden von mir und Benj und das fand ich wunderschön. Es tat wahnsinnig gut, die Freunde wieder zu sehen und ganz viel zu plaudern. Nun muss ich unbedingt einen Job finden, damit ich endlich Geld verdienen kann...
Ja, es ist schön wieder zu Hause zu sein, aber es ist auch sehr hart, weg von Australien, meinen Gastfamilien und Australien-Freunden zu sein... Ich habe nun Auf und Abs, manchmal habe ich wahnsinnig Heimweh nach Australien... Es wird sicher noch eine Weile dauern, bis es mir besser geht. Aber das Leben ist voller Herausforderungen, und ohne Herausforderungen wäre es ja langweilig.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich das beste Jahr meines Lebens in Australien hatte!!!! Ich habe soooo viel gesehen, erlebt, gelernt und erfahren! Ich habe so viele neue Leute kennengelernt, neue Familien und Freunde gemacht und ich bin so viele Leuten nahe gekommen! Ich hoffe, dass diese neuen Freundschaften für immer halten werden und ich will unbedingt mit allen in Kontakt bleiben. Ich bin so viel gereist und habe so viele spannende, spezielle und wundervolle Dinge gesehen und gemacht und ich bin unbeschreiblich dankbar für alles, das ich erleben durfte. I've had the time of my life. Und dieses unbeschreibliche, unvergessliche Jahr wird für immer in meinen besten Erinnerungen bleiben. Es gibt keine passenden Worte, um zu beschreiben wie glücklich ich bin, dass ich all das erleben durfte und wie toll mein Jahr war. Es ist einfach unbeschreiblich.

Nun möchte ich noch allen danken, die mir während dieses Jahres so treu immer geschrieben haben und meinen Blog gelesen haben!!! Vielen, vielen Dank! Ich habe mich immer gefreut, wenn ich eine Nachricht aus der fernen Heimat erhielt!

Ja, nun ist es endgültig zu Ende... Und ich versuche nun, mit folgenden Worten durch's Leben zu gehen: "Don't be sad because it's over, be happy because it happened" ; "Sei nicht traurig, weil es zu Ende ist; Sei glücklich weil es passiert ist".

Vielen Dank für Alles!!!
Alles Liebe
Olivia

Donnerstag, 19. Juni 2008

Capricorn Ramble

Am Dienstag bin ich von meiner 3-Wöchigen Reise durch Australien zurückgekommen. Wenn ich auf die vergangenen drei Wochen zurückblicke, muss ich sagen dass wir alle eine super Zeit zusammen hatten und wahnsinnig viel erlebt haben! Ich versuche nun, den Trip ein bisschen zusammenzufassen und ein bisschen einen Einblick in unser Campingleben zu geben.
Wir reisten mit Terra Australis. Wir waren also 39 Austauschschüler, 4 Leiter (Rotarier), ein Busfahrer namens Doug (gleichzeitig unser Reiseführer - ich habe ehrlich gesagt noch nie Jemanden getroffen, der so ein grosses Wissen über ALLES hat!!!) und einer Köchin namens Jaenelle. Wir bildeten wirklich ein super Team und hatten es alle gut zusammen. Die meisten Nächte verbrachten wir in unseren Zelten, einige Nächte schliefen wir aber auch in kleinen Räumen auf den Campingplätzen (was wir jedesmal als grössten Luxus empfanden).
Vom Wetter her hatten wir riesengrosses Glück, es regnete nur 3 mal in 22 Tagen, und an all den anderen Tagen hatten wir schönstes Wetter! Da ja im Moment in Australien Winter ist, und da wir zuerst in den Süden von Australien reisten, erlebten wir einige SEHR SEHR kalte Nächte in den Zelten! So sah das dann aus wenn ich zu Bett ging; ich hatte so ziemlich jedes Kleidungsstück an, das ich besass. Also schon nicht wirklich, aber auf jeden Fall sehr viele Kleidungsstücke:) :Alles war sehr organisiert, wir hatten sogenannte "kitchen crews", und jede Kitchen crew hatte einmal pro Woche für einen ganzen Tag Küchendienst. Wir halfen also zu kochen, putzen und beim Abwaschen. Aber jede Person brachte das eigene Geschirr mit sich und musste das auch selber abwaschen, deshalb war der Job der kitchen crew ziemlich einfach. Zum Frühstück gab es immer Toast und Müesli, zum Lunch konnten wir immer unsere eigene Sandwiches machen und am Abend gab es dann immer ein warmes Essen, meistens Suppe zur Vorspeise und dann einen warmen Hauptgang. Am Abend hatten wir meistens Freizeit und verbrachten diese mit Spielen, Quiz', reden und einfach gemütlichem Beisammensein. Auf den meisten Zeltplätzen hatten wir auch die Möglichkeit, unsere Kleider zu waschen. Manchmal war das eine ziemlich teure Angelegenheit...
Die erste Nacht verbrachten wir in Gundagai, das ist in der Nähe zu Victoria irgendwo im Nichts. Es war so kalt, dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte! Es war um die 0°C und wir waren alle noch nicht daran gewöhnt, und ich glaube niemand hat wirklich überhaupt schlafen können. Glücklicherweise schliefen wir die nächsten zwei Nächte in Melbourne in kleinen Hüttchen, wo wir uns alle wieder ein bisschen aufwärmen konnten. Melbourne ist eine wahnsinnig faszinierende Stadt für mich, die Gebäude sind alle so schön und überall hat es Kunstwerke in der Stadt! ÜBERALL! Es ist sehr sauber und sehr artistisch und es gefiel mir sehr. Nach Melbourne machten wir uns auf den Weg nach Adelaide, wo wir zwei Tage und zwei Nächte (in Zelten) später ankamen. In Adelaide war es dann schon angenehm wärmer und wir konnten sogar an den Strand gehen! Leider sahen wir nicht sehr viel von der Stadt, denn wir mussten dann schon weiter in den Norden reisen, der Zeitplan war nämlich sehr knapp. Nach einer Nacht in Port Augusta (was schon ein bisschen verängstigend war, denn es ist ziemlich gefährlich dort) erreichten wir die Wüsten- und Opalminen- Stadt Coober Pedy. Diese Stadt ist nun wirklich total am Ende der Welt, aber auf jeden Fall sehr interessant zu sehen. Wenn die Einwohner von Coober Pedy Kleider kaufen gehen wollen, müssen sie nach Adelaide gehen, was 9 Stunden Autofahrt entfernt ist! In Coober Pedy gingen wir auf eine Opalminen- Tour und übernachteten unter der Erde! Dort wird es nämlich im Sommer so heiss, dass der einzige Platz mit angenehmen, aushaltbaren Temperaturen, unter der Erde ist. Deshalb wohnen die Leute alle untergrund. Das war auf jeden Fall eine ganz besondere Erfahrung. Am nächsten Tag fuhren wir in einen neuen Staat, nach Northern Territory. Dort übernachteten wir im sogenannten "Bush Camp", also mitten im Busch, wo GAR NICHTS war ausser Natur, ausser Busch. Wir übernachteten draussen, also ohne Zelte, am Boden, und das war eindeutig eine der schönsten Nächte des ganzen Trips für mich. Sonnenuntergang im Busch:Wir mussten eine Toilette bauen und hatten natürlich kein fliessend Wasser :) Wir machten dann ein grosses Feuer wo wir bis spät in die Nacht hinein drum herum sassen, redeten und sangen. Der Sternenhimmel, den ich in dieser Nacht sah, war unbeschreiblich schön. Ein wahnsinnig schönes Erlebnis! Doug erzählte uns ganz viel über die Sternbilder und zeigte uns die Sternbilder, und nun kann ich auch ein paar erkennen :) Es wurde ziemlich kalt in der Nacht, aber ich konnte trotzdem gut schlafen. Da wir ja jetzt im Zentrum waren, war es von den Temperaturen her durch den Tag auch viel angenehmer und wärmer, etwa um die 22 /23 °C. Perfekt. Unser nächstes Ziel war Yulara bzw. Ayers Rock Resort. Wir besuchten die Olgas und den Uluru und wollten eigentlich den Uluru besteigen, doch es war aufgrund starken Windes geschlossen. Deshalb liefen wir um den Felsen herum. Ich war ja schon zwei Mal dort mit meinen Eltern, doch für mich ist es jedes Mal wieder etwas wahnsinnig besonderes, Uluru zu sehen. Unser nächstes Ziel war Kings Canyon!! Wir machten eine wunderschöne, lange Wanderung, das Wetter war wie immer wunderschön und ich denke es tat allen sehr gut, sich einmal wieder ein bisschen zu bewegen, denn wir verbrachten ja jeden Tag einige Stunden im Car (meistens schliefen alle...: Kings Canyon: Anschliessend erreichten wir Alice Springs, wo wir zwei Nächte in Bunks (Zimmer) verbrachten. Nebst den vielen Attraktionen, die wir in Alice Springs sahen (unter Anderem Kamel reiten :) ), ging ich und ein paar andere Austauschschüler ganz früh am Morgen Heissluftballon Fahren! Das war UNGLAUBLICH!! Wir sahen den Sonnenaufgang und Kangaroos und hatten einen wunderbaren Blick auf die Wüste! WOW! In diesem Ballonkorb hatten etwa 20 Leute platz und wir waren für 30 Minuten in der Luft. Es ist unglaublich ruhig dort oben und wahnsinnig (mir fällt das passende Wort nur in Englisch ein) "peaceful". Anschliessend waren wir alle zum "Champagne breakfast" eingeladen! Das war natürlich eine schöne Belohnung :) Am selben Tag flogen wir dann von Alice Springs nach Cairns in den Tropen. Als wir aus dem Flugzeug stiegen waren alle ganz aufgeregt weil es plötzlich so tropisch warm war! Keine kalten Nächte mehr! In Cairns verbrachten wir zwei Nächte und besuchten Kuranda, den Regenwald und verbrachten einen Nachmittag in einem Aboriginal Culture Centre, wo wir vieles über die Aboriginals lernten. Unser nächstes Reiseziel war Airlie Beach!!! Als wir am Abend Airlie Beach erreichten, regnete es und nicht nur wir, aber auch unser ganzes Gepäck und alle Zelte wurden nass als wir die Zelte aufstellten. Zum Glück war es warm, deshalb war es nicht so schlimm. Am nächsten Tag gingen wir auf eine Ocean Rafting Tour. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und hatten zwei Schnellboote, mit welchen wir um die Whitsunday Islands herumfuhren! Wir stoppten auf Hook Island, wo wir eine kleine Wanderung machten, fuhren dann zu einer anderen Insel wo wir schnorcheln konnten und machten einen Halt bei Whitehaven Beach, wo wir Lunch hatten. Whitehaven Beach ist eine der weissesten und schönsten Strände der Welt, der Sand ist pures Silikon und fühlt sich an wie Mehl!! Wir sahen sogar Delfine und Manta Rochen! Das war ein super Tag, ich würde sogar sagen, das war einer der besten Tage der ganzen Reise. Unsere Reise ging weiter zur Gold Coast bzw. Surfers Paradise, wo wir zwei Tage später ankamen. Am ersten Abend hatten wir eine ganz tolle Abendbeschäftigung: Wir schminkten die Landesfahnen auf die passenden Gesichter der Austauschschüler, was wahnsinnig viel Spass machte :) Ich war nicht die einzige Schweizerin auf dem Trip, es war noch ein anderes Mädchen namens Vera dort, sie ist von St. Gallen und ist erst seit Januar in Australien, sie hat also noch einige Monate vor sich (ich bin so neidisch). Am nächsten Tag hatten wir den ganzen Tag frei und wir gingen zum Surfers Paradise. Dies verursachte am Abend dann aber einige Probleme, denn die Leiter fanden in einigen Zelten Alkohol... Dies war schon ein bisschen ein Dämpfer für alle, vor Allem weil es am Ende des Trips war und weil wir bis dahin keine Probleme hatten. Nun ja, die letzte Nacht verbrachten wir dann in Byron Bay, wo wir Kanu fahren gingen! (Yeeeah, Wetsuits!!!!) Am Abend gingen wir zum Abschluss alle ins Kino und schauten uns Sex and the City an :) Anschliessend fuhren wir den ganzen Tag zurück nach Newcastle. Der Abschied fiel allen sichtlich schwer, denn in diesen drei Wochen sind wir einander schon sehr nahe gekommen. Und natürlich wissen wir alle, dass wir alle sehr bald nach Hause gehen müssen, und dieser Gedanke fällt allen natürlich noch viel schwerer. Ich habe jetzt nur noch zwei Wochen und einige Tage bis ich nach Hause komme!
Auf jeden Fall hatten wir alle aber einen wunderbaren, unglaublich schönen Trip und viele sagten es seien die 3 besten Wochen ihres Austauschjahres gewesen! (Und das hat was) Es war einfach unglaublich und ich bin so froh dass ich mitgegangen bin. Wir haben soooo viel erlebt und gesehen (man beachte dass dieser Bericht wirklich nur eine sehr knappe Kurzfassung des Trips ist)!!
Diese Woche bin ich jetzt noch nicht in die Schule gegangen. Gestern traf ich mich mit ein paar Austauschschülern in Newcastle. Dies war der letzte Tag, wo ich Xavier, den Belgier, meinen besten Freund, sehen konnte! Wir hatten alle Lunch zusammen und dann kam der traurige Moment des Abschiedes. Ich musste meinem besten Freund Tschüss sagen denn er fliegt am Samstag zurück nach Belgien!! Ich war unglaublich traurig und ich musste so viel weinen, und er auch... Ich bin nicht gut mit Abschieden, ich will gar nicht erst daran denken wenn ich dann all meine Freunde hier verlassen werden muss... Aber eben, jetzt habe ich noch zwei Wochen und ein bisschen und ich versuche, all die Leute die mir wichtig sind nocheinmal zu sehen und noch einmal etwas mit ihnen zu unternehmen. Das alles ist jetzt so schnell vorbei gegangen... Aber trotz allem freue ich mich, wieder in die Schweiz zu kommen.